Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes;
Epheser 5,18
Die Erzählung von der Witwe, die Elia etwas von ihrem letzten Essen gab (2.Könige 4,1-7), ist ein gutes Bild dafür, was es bedeutet, voll Heiligen Geistes zu werden. Das Öl steht für die königliche Salbung „du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über“ (Psalm 23,5) und für Heilung „Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn“ (Jakobus 5,14).
Die Witwe hatte nichts als Glauben an die Erlösung von der Schuld (Sünde) und an das Erbe, das für das ewige Leben steht. Sie sammelte leere Gefäße von ihren Nachbarn, was man als Evangelisation deuten könnte. Sie füllte das Öl in die Krüge und erhielt damit den Lohn für ihren Glauben und die prophetische Handlung.
Genauso sollten wir die leeren Gefäße ausfindig machen, Menschen die leer und ausgebrannt sind, die Jesus in sich aufnehmen wollen und mit Glauben an Jesus Christus füllen. Das bedeutet es, voll Heiligen Geistes zu sein, im Glauben und in der Tat!

Die königliche Salbung der Sündenvergebung
Im Folgenden wollen wir noch den Aspekt und die Symbolik der „Salbung“ betrachten, wie sie auf das Empfangen des Heiligen Geistes durch den Glauben an Jesus bezogen und angewendet wird.
Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin.
1.Samuel 16,13
Im „alten Bund“ war die Salbung mit Öl ein Zeichen der göttlichen Berufung und Autorität, wie bei König David, durch die aber auch gleichzeitig der Heilige Geist mit eingebunden ist. Diese Handlung überträgt sich im neuen Bund auf die Salbung des Heiligen Geistes durch Jesus, denn bei seiner Taufe der Buße durch Johannes den Täufer bezeugte der Heilige Geist über Jesus, dass er der Sohn Gottes war (Matthäus 3,16). Ich glaube, dass es wichtig ist, die Taufe und die Salbung als Anerkennung Gottes durch den Heiligen Geist im Zusammenhang (Johannes 3,5 und Markus 1,8) zu betrachten, da wir mit unserem Glauben an Jesus auch die Aufgabe haben, als königliche Priesterschaft zu dienen (1.Petrus 2,9).

Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, dass er mit ihnen in Verzückung geriet.
1.Samuel 10,10
Die Salbung von König Saul durch den Propheten Samuel (1.Samuel 10,1-13) diente ebenfalls als ein Zeichen von Gott, dass er ihn zum König von Israel erwählt hatte. Sie symbolisierte eine von Gott eingesetzte autorisierte menschliche Herrschaft, bei der sich zugleich aber auch der Heilige Geist manifestierte.
Eine weitere Salbung von Jesus durch die sündige Frau (Lukas 7,37-38) war ein Zeichen der Anerkennung seiner königlichen Autorität, die ihn aber gleichzeitig für sein Begräbnis vorbereitete (Markus 14,8). Gott gebrauchte hier die Bußfertigkeit einer Sünderin, um Jesus für den Tod zu „weihen“, das was Jesus als den bitteren Kelch (Lukas 22:42 und Matthäus 26,39) bezeichnete. So sind wir mit dem Glauben an Jesus sozusagen auch in den Tod hinein getauft (Römer 6,3), da wir glauben, dass er für unsere Sünden gestorben ist.
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?
Matthäus 20,22
Diese letztere Salbung, welche von einer Sünderin getätigt wurde, ist jedoch ein Hinweis auf die Transformation unserer sündigen Natur zur Priesterschaft durch die Sündenvergebung. Während Samuel die beiden Könige Saul und David als Prophet salbte, erfolgte die Salbung von Jesus von einer sündigen Frau, deren Glaubensakt der Demut zu einer prophetischen Handlung der Selbstverleugnung von Jesus wurde und den Weg zum Kreuz vorausging.
Unsere Königswürde im Heiligen Geist
In Jesaja 61,1-2 und Lukas 4,18-19 „denn der HERR hat mich gesalbt“ wird die Salbung mit dem Heiligen Geist für den Dienst von Jesus an den verlorenen Schafen Israels und für die Verkündigung von Gottes Königreich beschrieben. Apostelgeschichte 10,38 „mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt“ betont die Salbung Jesu mit Heiligem Geist und Kraft, die ihn befähigte, Wunder der Heilung zu wirken und Dämonen auszutreiben. 2.Korinther 1,21-22 „“Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat,“ und 1.Johannes 2,20 „ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles“ sprechen von der Salbung der Gläubigen durch den Heiligen Geist wie als einem Siegel oder Pfand auf das ewige Leben, sowie von einem Wissen und einer Erkenntnis, das über den menschlichen Verstand hinaus geht.
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.
Epheser 4,30
Die Salbung, wie sie biblisch gesehen mit der Einweihung oder Ernennung von Königen in geistiger Sicht verstanden wurde, können wir also auf die königliche Salbung durch den Heiligen Geist übertragen, wenn wir an Jesus glauben. In Offenbarung 3,11 warnt Jesus uns davor, dass Menschen es auf unsere königliche Stellung als Priester abgesehen haben: „halte fest, was du hast, damit dir niemand deine Krone nehme!“. Diese Menschen wollen uns die Krone nehmen, die wir von Jesus empfangen haben, um mit ihm zu herrschen (2.Timotheus 2,11-13).
Wir sind mit ihm in himmlische Regionen versetzt (Epheser 2,4-7) und sitzen mit ihm auf dem himmlischen Thron (Offenbarung 3,21). Mit diesen Aussagen über unsere königliche Priesterschaft wird unsere Salbung durch den Heiligen Geist nochmals bestätigt und erweitert den Aspekt der Berufung zu einem Priestertum auf Herrschaft und Erwählung.
Darum, Brüder und Schwestern, bemüht euch umso eifriger, eure Berufung und Erwählung festzumachen.
2.Petrus 1,10
