Der prophetische Traum
Ich träumte von einer Musterung von Gefangenen, wir wurden gemustert von amerikanischen Soldaten. Ich war bei dieser Musterung dabei, erlebte, wie mich einer dieser Soldaten auswählte, aber dann fand ich mich wieder in dem Innenhof des Gebäudes, das wie eine Kaserne oder wie ein bungalowartiges Schulgebäude gewesen ist, das zweckentfremdet worden war um die Gefangenen zu sammeln. Im Innenhof warf ich meine englische Bibel in den Sand, auf einen Sandhaufen, der dort aufgeschüttet worden ist, während mich dieser Soldat begleitete.
In einer dritten Szene des Traumes sah ich Frauen, die ihre Koffer auf Fahrräder packten und zu einem Hotel fahren sollten, wo sie untergebracht sein würden. Diese Szene war eher freudig, ich glaube die Frauen freuten sich. Die Szene in der Kaserne dagegen war eher ernst oder neutral. Als ich die Bibel auf den Sandhaufen warf, war das entweder wie Trotz oder eine Entlastung, die ich empfand, ich bin mir aber nicht mehr sicher, es war nicht mit bestimmten Gefühlen verbunden.
Bezug zur Bibel
Vor kurzem las ich mit meiner Frau zusammen aus dem Propheten Habakuk und wurde aufmerksam auf Habakuk 1,9, als dort steht, „sie sammeln Gefangene ein wie Sand“. Der Heilige Geist erinnerte mich an den Traum, den ich etwa vor 1-2 Jahren hatte und es stimmte auch damit überein, dass es im Traum Gefangene waren, die gemustert wurden.
Ich rufe die Babylonier, dieses wilde, erbarmungslose Volk. Sie ziehen über die Erde hin, um Länder in Besitz zu nehmen, die ihnen nicht gehören. Furcht und Schrecken verbreiten sie; sie nehmen sich heraus zu bestimmen, was recht ist. Ihre Pferde sind schneller als Panther und wilder als hungrige Wölfe. Ihre Reiterei sprengt daher, kommt herangejagt aus weiter Ferne. Wie der Geier sich auf den Fraß stürzt, so stürzen sie sich in die Schlacht. Keiner blickt zurück, sie sammeln Gefangene ein wie Sand.
Habakuk 1,6-9 (Gute Nachricht Übersetzung)
Deutung
Der Traum hatte drei Teile, die klar von einander abgegrenzte Szenen enthielten, aber in demselben Thema blieben. Es schien mir wie einzelne Szenen eines viel größeren Geschehens, das überall statt fand. Es war wie ein Einblick in drei Situationen. Ich war nicht mit meinen Gefühlen besonders beteiligt, es gab auch keine persönlichen Merkmale in dem Traum, sondern ich war sehr neutral in meiner Wahrnehmung. Ich denke, das Land, in dem das statt gefunden hat, war Deutschland.
In dem ersten Teil des Traums, denke ich, waren es nur Männer, im letzten nur Frauen, die ich sah. Die englische Bibel könnte etwas internationales andeuten, während Sand, wie wir in Genesis 22,17 lesen, eine Vielzahl meinen könnte, die wie zu einem Haufen aufgeschüttet wird.
Berg Zion
Der aufgeschüttete Sandhaufen erinnerte mich an den biblischen Berg Zion, wie er in Zusammenhang mit der Versammlung der Völker an verschiedenen Stellen in der Bibel (Jesaja 2,2-3; Micha 4,2) genannt wird. Dazu würde auch der Ausdruck des „Sammelns“ in der Schriftrolle von Habakuk (1,9) passen.
Trennung
Als ich nach der Deutung des Traums suchte, erinnerte mich die Musterung an die Trennung der Schafe und Ziegenböcke, wie Jesus (Matthäus 25,32) es uns für die Endzeit voraussagt. Diese Aussage von Jesus ist ebenfalls im Zusammenhang mit dem Zusammenrufen oder Sammeln der Völker zu betrachten.
Alle Völker werden vor ihm zusammengerufen, und er wird sie trennen, so wie ein Hirte die Schafe von den Ziegen trennt.
Matthäus 25,31-32
Die Braut
Die Frauen, die sich freuen und für die Wohnungen (im Hotel) vorbereitet sind, könnten eine Anspielung auf Christi Braut sein, der unser Vater im Himmel Wohnungen (Johannes 14,2) bereitet, für die an Jesus glauben.
Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten.
Johannes 14,2
Wort Gottes
Ich denke, dass das Wort Gottes, wie es auf den Heiligen Berg kam (in Form von Steintafeln in Moses Hände), sehe ich in dem Traum als die englische Bibel, die auf den Sandhaufen geworfen wird. Da die Emotionen in dieser Szene des Traums nicht ganz neutral waren, denke ich, dass es etwas mit Gottes Zorn zu tun haben könnte, der am Ende kommt, für die nicht an ihn geglaubt haben.
Das Wort Gottes wird aus prophetischer Sicht auf die Drangsal andererseits denen entzogen (2.Thessalonicher 2,7), die gegen ihn rebelliert haben und sie werden in einer Zeit der Drangsal, Verfolgung oder Gefangenschaft keinen Zugriff darauf haben. Der Heilige Geist ist nur für diejenigen verfügbar, die in Christus bleiben und sind. Der Sand könnte auch für die Wüste stehen, eine Zeit der Absonderung, der Heiligung, so wie die Frau in der Schriftrolle der Offenbarung (12,14) vor dem Drachen in die Wüste flieht.
Bibelverse mit dem Motiv von „Sand“ und vom „Sammeln“ aus den Völkern oder Nationen
Sie stürmen herbei, bereit Gewalt anzuwenden. Sie rücken unerbittlich vor und raffen Gefangene zusammen, wie man Sand zusammenschaufelt.
Habakuk 1,9 (Neues Leben Übersetzung, NLB)
Ich werde dir viele Nachkommen schenken. Sie sollen zahllos sein wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres.
Genesis 22,17 (NLB)
Ich will sie herbeirufen und sie wieder sammeln, denn ich habe sie erlöst. Sie sollen wieder so groß werden, wie sie es waren.
Sacharja 10,8
›Ich will euer Geschick wenden und euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, zusammenbringen‹, spricht der HERR. ›Ich will euch wieder dorthin zurückbringen, von wo ich euch fortgejagt habe.‹
Jeremia 29,14
Ich werde euch sammeln und den Gluthauch meines Zorns gegen euch anfachen, sodass ihr darin schmelzt.
Hesekiel 22,21
Bibelkommentare zum Propheten Habakuk in Bezug auf den Sand
Study Bible Bibelkommentar
Sand als Motiv für eine Vielzahl von Menschen
„sie sammeln Gefangene wie Sand“.
Der Vergleich, Gefangene wie Sand zu sammeln, unterstreicht die enorme Zahl der von den Chaldäern gefangenen Gefangenen und verdeutlicht ihren militärischen Erfolg und das Ausmaß ihrer Eroberungen. Sand wird in der Bibel oft verwendet, um Unzählbarkeit zu bezeichnen, wie in Genesis 22:17 in Bezug auf Abrahams Nachkommen.
Barnes‘ Anmerkungen zur Bibel
Sand in Zusammenhang mit dem Ostwind
Und sie werden die Gefangenschaft sammeln – d. h. die Gefangenen.
Wie der Sand – unzählbar, wie die Partikel, die der Ostwind (Habakkuk 1,9) aufwirbelt, wenn er über die Sandwüsten fegt und ganze Karawanen unter sich begräbt.
Pulpit Commentary
Das Sammeln des Sandes als einer Vielzahl der Gefangenen
Die Auswirkungen des Ostwindes werden in der Heiligen Schrift oft erwähnt, z. B. in Genesis 41,6,23; Hiob 27,21; Hosea 13,15. Sie werden die Gefangenen sammeln wie Sand. „Er sammelt die Gefangenen wie Sand“ – eine übertriebene Ausdrucksweise, um die Anzahl der Gefangenen und die Menge der erbeuteten Güter (vgl. Genesis 22,17) zu verdeutlichen. Die Erwähnung des Ostwindes (Habakuk 1,9) lässt an den schrecklichen Samum mit seinen Sandwolken denken.
Der Sturmwind
Erklärungen zum Sturmwind
Der Begriff „Samum“ bezeichnet einen starken, staubbeladenen Wind, der in Nordafrika und im Nahen Osten weht, insbesondere in der Sahara und den Wüsten der Arabischen Halbinsel sowie in den angrenzenden Ländern Israel, Jordanien und Syrien. Der Name leitet sich vom arabischen Wort für „Gift“ ab (vom Verb, nicht vom Substantiv). Im Persischen wird dieser Wind „Samiel“ genannt.
Ein Samum ist sehr trocken, manchmal mit einer Luftfeuchtigkeit von unter 10 %, und kann sehr heiß werden. Es wurden Temperaturen von über 55 Grad Celsius gemessen, was 130 Grad Fahrenheit entspricht. Der Wind ist gefährlich und kann bei Menschen und Tieren zu akuten Beschwerden wie Hitzschlag, Dehydrierung und Atemproblemen führen.
Ein Samum bewegt sich kreisförmig und trägt große Mengen an Sand und Staub mit sich. Er entsteht, wenn der Wüstenboden bei wolkenlosem Himmel von der Sonne aufgeheizt wird. Es wird angenommen, dass die entstehenden Wirbelwinde eine Folge der thermischen Erwärmung in niedrigen Höhen sind.
Da antwortete der HERR Hiob aus dem Sturm
Hiob 38,1
Das Motiv des Windes beim Propheten Habakuk
Ich denke, dass der Wind im Propheten Habakuk eine ganz besondere Bedeutung hat, die mir erst durch die eben genannten Bibelkommentare klar wurde. Es ist etwas Übernatürliches und Überwältigendes, vor allem wenn man sich die Bilder von eine Wüstensturm wie dem „Samum“ anschaut.
Der Wind hatte im Evangelium immer schon die Bedeutung des Heiligen Geistes (Johannes 3,8), der weht, wohin er will und dessen Ursprung und Ziel nicht von Menschen erkannt werden kann. So wird die Sammlung von Israel als Gefangenen (und letztlich prophetisch gesehen auch die Versammlung der Völker dieser Welt) im Propheten Habakuk auch mit dem Ostwind in Zusammenhang gebracht. Obwohl dieses Element oder Motiv des Windes an sich nicht in meinem Traum vorkam, glaube ich jedoch, dass der Herr will, dass wir sein Handeln in der Endzeit und den letzten Tagen als etwas Übernatürliches erkennen, das nur er machen kann und worüber wir keine Kontrolle haben.
Versammlung der Völker
Sieh dich um, alle versammeln sich und kommen zu dir. Deine Söhne kommen aus fernen Ländern; deine Töchter werden auf den Armen getragen.
Jesaja 60,4
Ich denke, dass die Versammlung der Völker ein prophetischer Akt und eine Vorschau ist, wie wir in der Bibel von einem bereits geschehenen oder zukünftigen Ereignis lesen. Durch Christus haben wir Anteil an der Prophetie von Israel bekommen (Römer 11,16-17 und Galater 3,27-29). Das bedeutet, dass Gott uns als seine Auserwählten aus allen Völkern durch den Glauben an ihn sammelt und in sein Königreich versetzt, das geografisch und historisch durch das irdische Jerusalem, geistig und international aber durch ein himmlisches Jerusalem (Hebräer 12,22; Offenbarung 21,10) erfüllt wird.
Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!
Matthäus 6,10
In dem Traum handelt es sich um eine Invasion von amerikanischen Soldaten, die aber Teil eines weit größeren Ereignisses ist. Gott erfüllt seine geistigen Zusagen und Ankündigungen (Amos 3,7) durch physische Ereignisse auf der Erde (Matthäus 6,10). In meinem Verständnis ist die Versammlung der Völker ein zentrales Ereignis der Prophetie in der Bibel, das die ganze Welt und Menschheit erfasst.
Denn der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat.
Amos 3,7
Gott wird auch weiterhin durch den Heiligen Geist reden und Menschen Träume, Visionen und Worte geben, die bestimmte zukünftige Ereignisse bestätigen und vor allem seine eigenen Auserwählten davor warnen.
