Die Lehre des 1000-jährigen Reiches wird vom Dispensionalismus verwendet, der das Evangelium versucht, in verschiedene Zeitalter zu unterteilen. Dadurch werden die Geistesgaben und die Kraft Gottes aus den Gemeinden eliminiert, da sie in die Vergangenheit und in die Zukunft verschoben werden.
Daher hüte ich mich vor derart fleischlichen Deutungen der heiligen Schrift, die zu einer Abspaltung der Herrschaft Christi von dem HEUTE (Hebräerbrief 3:13) führt. Ist Jesus nicht als König von Israel gefeiert worden? Hat er nicht gesagt, „mein Königreich ist nicht von dieser Welt“? Wenn Jesus, nachdem er diese Aussage Pilatus gegenüber aussprach, gekreuzigt wurde und wiederauferstanden ist, dann hat er aber seine Königswürde nicht verloren.
Die Herrschaft ruht auf seinen Schultern (Jesaja 9:5), nach wie vor herrscht er in unseren Herzen durch seine Nachfolger und Auserwählten (Kolosser 3,15).
Die Botschaft der ersten Auferstehung, wie sie in Offenbarung 20,6 beschrieben ist, bezieht sich für mich auf die Auferstehung von den Toten, wie sie im Epheserbrief 5,14 ausgedrückt wird. Es ist die geistige Wiedergeburt, mit der die Herrschaft Christi beginnt.
Wie könnten wir denn sonst ein Königreich von Priestern sein und heute Dankopfer oder Lobopfer bringen (Hebräer 13,15), wenn nicht das Königreich Gottes schon angefangen hatte, als Jesus Dämonen austrieb?
Nein, ich treibe die bösen Geister mit dem Finger Gottes aus, und daran könnt ihr sehen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten. (Lukas 11,20)
Die Herrschaft Christi wird also mit dem Herrschaftswechsel vom Königreich des Teufels auf Erden zum Königreich Gottes begründet, wenn unsere Seele vom Herrscher dieser Welt freigekauft wird durch Jesu Blut und Opfer am Kreuz.
Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt gestürzt. Ich aber werde von der Erde erhöht werden, und dann werde ich alle zu mir ziehen. (Johannes 12,31-32)
Dieses Reich zu bauen bedeutet, heute eine lebendige Beziehung mit Jesus zu haben, seine Stimme zu hören (das heißt eines seiner Schafe zu sein, die ihm nachfolgen) und dem Reich der Finsternis die Ländereien und Territorien zu entreißen, in dem der Teufel noch Anrechte hat, so wie es die Israeliten mit dem Einzug in das gelobte Land getan haben. Es war ein Eroberungsfeldzug, den wir heute genauso in Autorität ergreifen müssen.
Denn er hat uns aus der Macht der Finsternis gerettet und in das Reich des geliebten Sohnes versetzt. (Kolosser 1,13)
Es reicht nicht, einfach nur auf eine zukünftige Herrschaft eines Reiches zu warten und es ist ein Fehler, die Kraft Gottes in die Vergangenheit zu verbannen. Um dieses Reich zu bauen muss es eine Gemeinde geben, die Apostel und Propheten (Epheser 4,11-15) hat, sowie Lehrer und Schafhirten, die den Leib Christi ausbilden und zum Kampf gegen die Mächte der Finsternis ausrüsten.
Predigtempfehlung: Hartwig Henkel – Der Ruf zur Reife.
