Ich habe geträumt von Stufen, die ich erklimme und dabei stolz den Pastoren, die mir entgegenkommen zeige, was ich kann. In dem Moment bin ich wie ein Kind, das stolz ist, seiner Mutter zu zeigen, wie toll es klettern kann.
Als ich mit meiner Frau in Rendsburg war, wo sie früher gewohnt hat, hatten wir zwei solche Begegnungen hintereinander, von Kindern, die uns etwas tolles zeigen wollten. Das erste Kind war im Kindergarten und zeigte uns, wie viele Blätter es in seinem Schubkarren gesammelt hatte. Das zweite Kind, etwas älter, auch ein Junge wollte uns zeigen, wie toll es auf einem Trittroller über Schanzen fahren und Stunts machen kann.
Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.
Lukas 7,35
In meinem Traum waren es auch zwei Stufen hintereinander, die ich rauf kletterte, so wie ich mich bei einem Schwimmbad an dem Rand des Beckens hochziehen würde, um raus zu klettern. Es kamen mir dann diese Reihe von Pastoren entgegen. Das sollte meine neue Gemeinde werden. Sie waren fünf und hatten gute Laune oder waren in einem frischen Geist. Ich glaube es waren drei oder vier Männer und eine Frau. Die Frau war von mir aus auf der rechten Seite und ich glaube ihr galt am meisten meine Aufmerksamkeit im Moment, als ich diese Stufen hinauf kletterte.
Gestern habe ich mit meiner Frau endlich den Ehekurs angefangen. Das ist unsere geistige Festigung. Ihr Pastor hat mich eben gerade angerufen, der uns das lange empfohlen hat und nahelegte. Am Wochenende waren wir auch an zwei Tagen unterwegs. An einem Tag waren wir bei ihr in der Vergangenheit unterwegs und am anderen bei mir. Am einen Tag waren wir in Rendsburg und am anderen Tag in Kiel. Es war an dem Montag auch Yom Kippur der biblische Versöhnungstag, an dem der Hohepriester für das ganze Volk Sühne am Altar (Hebräer 9,7) erwirkte. Dies geschah nur einmal im Jahr für das ganze Volk.

Die Stadt, in der ich die Pastoren sah, als sie eben auf dem Weg zu ihrem Dienst waren, war ähnlich einem italienischen Dorf in den Bergen, komplett aus Stein erbaut. Es gab hier und dort Ruinen, die aber wiederhergestellt und gesichert wurden. Es lebten noch Leute in den Häusern, die schon immer oder seit mehreren Generationen dort ansässig waren. Ich sah hohe Mauern aus Stein und typisch italienische Häuser mit mehreren Stockwerken, alle komplett aus Stein gebaut. Die Fassaden waren nackt, man sah also die Steinmauern in ihrem rustikalen Aussehen. Das Wetter war gut und ich sah ein helles Leuchten, das die Stadt erhellte.
»Öffnet euch weit, ihr ehrwürdigen Tore! Der König will einziehen, dem alle Macht gehört!«
Psalm 24,7
Ich lief nach der Begegnung mit den Pastoren einmal um die Stadt herum und dann abwärts, zum Dorfkern hinein. Dort war es eher dunkel oder schattig. Ich erinnere mich noch, wie ich mich einem Mann anvertraute. Das war kein typischer Gottesdienst, sondern die Menschen waren dort versammelt, die zu einer Gemeinde gehörten und dienten Gott aufrichtig und mit ganzem Herzen und Verstand. Sie waren weder radikal, noch charismatisch oder gesetzlich, sondern hatten die gesunde Lehre (2.Timotheus 4,3). Sie gehörten keiner Religion oder Weltanschauung an, sondern standen für sich und waren mit Freude erfüllt und ich hatte Vertrauen in sie. Der Mann, dem ich mich anvertraute, konnte mich trösten und ich erinnere mich, wie ich meinen Kopf auf seinen Bauch anlegte und weinte.
Ich denke, die fünf Pastoren in dem Traum repräsentieren den fünffältigen Dienst, den Paulus im Epheserbrief beschreibt.
Und er selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.
Epheser 4,11-14
Bei der Stadt musste ich an das himmlische Jerusalem denken, als ich den Traum aufschrieb, in dem das Lamm und Gott die Leuchte sein werden.
Die Schatten oder die Dunkelheit im Stadtkern könnte auch auf das hindeuten, was noch nicht befreit ist, das heißt noch nicht ans Licht gebracht worden ist. Es deutet auf Befreiung hin, was ich am Schluss mit dem Mann erlebt habe, dem ich mich anvertraute.
Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
Offenbarung 21,34
