Der Thron der Herrlichkeit

Ich bin in dem Propheten Jeremia auf einen Begriff gestoßen, der mich erinnerte, dass wir mit Christus zusammen auf dem Thron sitzen und mit ihm regieren als Christen. Es geht um den Thron, der nicht mehr weltlich ist, sondern himmlisch und auch unsere Zugehörigkeit zum Vater im Himmel bezeugt. Es geht um eine Position im Himmel, die wir durch Christus haben und nicht mehr durch die Person, die wir in der Welt sind.

Im folgenden will ich zuerst die beiden hebräischen Wörter „Thron“ und „Herrlichkeit“, wie sie in den Schriften vorkommen, vom Sinngehalt untersuchen und dann auf die Prophetie beziehen, wie sie in dem Evangelium erfüllt wird.

כִּסֵּא

Das hebräische Wort hierzu bedeutet „Ehrenplatz“ oder „Thron“, wird aber auch übersetzt mit „Autorität“ oder „Stuhl“. Die Wortwurzel ist verwandt mit dem Wort כֶּסֶא für Vollmond.

כָּבוֹד

Das hebräische Wort für „Herrlichkeit“, „Ehre,“ „Pracht“ auf Reichtum, aber auch auf „Würde der Stellung“ bezogen. Betreffend Menschen wird es außerdem mit „Ruf“ oder „Charakter“ übersetzt. Die Wortwurzel ist verwandt mit כָּבַד für Gewicht im Sinne von „schwer“, „beladen“ oder „überfließend“.

Er erhebt den Geringen aus dem Staub; aus dem Kot erhöht er den Armen, damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse. Denn die Grundfesten der Erde gehören dem HERRN, und er hat den Erdkreis auf sie gestellt.

1.Samuel 2,8

Dies ist das Gebet von Hannah, die aus Dankbarkeit zu Gott betete, weil er ihr ein Kind geschenkt hat. Dieses Kind schenkte sie Gott, da es für sie wichtiger war, ihrem Gott den Dank zu erweisen, als selbst Mutter zu sein. Der leibliche Vater Elkana willigte ein, denn er hatte von seiner anderen Frau schon Söhne und Töchter bekommen. Der Herr hatte an Hannah seine Gnade erwiesen, nachdem sie Bedrängnis durch die andere Frau von Elkana erlitten hatte.

Im Folgenden sehen wir einen Hinweis auf Jesus als „Quelle lebendigen Wassers“ in dem Buch des Propheten Jeremia. In diesem Zusammenhang sehen wir, dass diese in Verbindung mit dem „Ort des Heiligtums“ genannt wird, den man mit dem bisher irdischen Tempel in Jerusalem verbindet. Doch auch in Jeremia 2,13 kommt dasselbe Motiv vor, wie auch in Sachajra 14,8, Hesekiel 47,1-12 und Offenbarung 22,1. Die bekanntesten Passagen in den Evangelien über Jesus, der vom lebendigen Wasser zu trinken gibt, bezeugen somit, dass der Sohn Gottes damit gemeint ist.

O du Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, du Ort unseres Heiligtums! HERR, du Hoffnung Israels! (…) Ja, die, welche von mir weichen, werden auf die Erde geschrieben werden; denn sie haben den HERRN verlassen, die Quelle lebendigen Wassers!

Jeremia 17,12

In seinen eigenen Worten sagte Jesus, dass er den Tempel neu errichten wird. Das ist sehr interessant, denn der Ort des Heiligtums ist in dem Moment, aus dem diese Prophetien stammen, noch ein physischer Ort, der Tempel in Jerusalem. Er wird aber vernichtet werden, als Gott seinen Zorn und sein Gericht über Juda und Jerusalem ausübt.

Ich will ihm auch den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, sodass, wenn er öffnet, niemand zuschließen kann, und wenn er zuschließt, niemand öffnen kann. Und ich will ihn als Pflock einschlagen an einem festen Ort, und er soll ein Ehrenthron für das Haus seines Vaters werden, sodass die ganze Herrlichkeit seines Vaterhauses sich an ihn hängen wird, die Sprösslinge und die Abkömmlinge, alle kleinen Gefäße, von den Tonschalen bis zu allen Krügen. An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, wird der Pflock, der an dem festen Ort eingeschlagen war, weichen; ja, er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die daran hängt, wird zugrunde gehen; denn der HERR hat es geredet.

Jesaja 22,22-25

Hier in dem Propheten Jesaja wird dieselbe Herrschaft angesprochen. Mit dem Knecht Eljakim ist im prophetischen Sinne niemand anders als Jesus Christus gemeint, denn in dem Buch der Offenbarung lesen wir, dass er den Schlüssel des Hauses Davis hat. In der Prophetie der Bibel finden wir ein Prinzip, mit dem bestimmte Menschen oder Charaktere als Zeichen benutzt werden oder auf etwas hinweisen, das über ihre eigentliche Bedeutung und Rolle hinausweist.

In demselben Sinne gehören in dem eben genannten Abschnitt aus Jesaja 22 die Gefäße, ähnlich wie Paulus in dem Brief an Timotheus beschreibt, zur Herrlichkeit des Vaterhauses im Himmel. Die Gefäße sind wir als Kinder Gottes und hängen an Jesus, wir sind der geistige Same und die Sprösslinge und Abkömmlinge aus der Saat, die der Sämann gesät hat in fruchtbarem Boden. Es sind alles Gleichnisse, die Jesus in seinen Predigten und im Evangelium verwendet hat, die in diesem kurzen Abschnitt vorkommen.

Des weiteren lesen wir sinngemäß, dass der irdische „feste Pflock“ (welcher das bisherige Heiligtum in Jerusalem und der nationale Thron der Herrlichkeit Davids war) abgeschlagen wird. Durch den Sohn Gottes haben wir den Ehrenthron des Vaters im Himmel geerbt. An ihm hängt die Herrlichkeit aller Gefäße, die zum Gebrauch im geistigen Tempel gebraucht werden, das sind wir als Gläubige, die sich vom Vater im Himmel gebrauchen lassen durch seinen neuen Hohepriester mit Gebet und Fasten.

Und du sollst zu ihm reden und sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ein Mann, dessen Name »Spross« ist, denn er wird aus seinem Ort hervorsprossen und den Tempel des HERRN bauen. Ja, er ist’s, der den Tempel des HERRN bauen wird, und er wird Herrlichkeit als Schmuck tragen und auf seinem Thron sitzen und herrschen, und er wird Priester sein auf seinem Thron, und der Rat des Friedens wird zwischen beiden bestehen

Sacharja 6,12-13

Hier haben wir wieder den Namen des Herrn als „Spross“, wie er auch in dem Propheten Jesaja 4,2 genannt wird (auch in Jesaja 11,1, Jeremia 33,15, Offenbarung 22,16, sogar Paulus im Römerbrief 15,12 nimmt Bezug darauf). Es wird also ein neuer Tempel gebaut werden. Der Prophet Sacharja spielt darauf an, dass Jesus selbst der neue Tempel sein wird. Das Bauen des Tempels wird nicht mehr im irdischen Sinne geschehen, sondern wie Paulus erklärt, ein geistiges Gebäude werden durch Christus, der in uns als Kindern Gottes lebt.

Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel,

Hebräer 8,1-2

In dem neuen Tempel gibt es keine Tieropfer mehr, sondern geistige Opfer und der Priester des Tempels hat uns mit ihm zu Priestern seines Heiligtums gemacht. Dieses Priestertum ist, so wie das Priestertum von Melchizedek, zugleich auch eine Königsherrschaft.

Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.

Offenbarung 3,21

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