
Die Gefahr beginnt immer harmlos und mit einem Verdacht.
Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung zeigt oder Schuppen oder ein heller Fleck und somit der Verdacht auf Aussatz besteht, muss die betreffende Person zum Priester, zu Aaron oder einem seiner Söhne, gebracht werden.
3. Mose 13,2
Es sind die kleinen Dinge, die sich langsam ausbreiten können: Ein falsches Wort, ein zu intensiver Blick, zu viel Alkohol oder ein einziger Klick auf eine unmoralische Webseite. Was klein beginnt, kann schnell zu einem großen Problem werden, wenn wir nicht von Anfang an dagegen ankämpfen.
Aussatz beginnt ebenfalls klein. Anfangs kann man noch damit leben, aber wenn man den Aussatz nicht behandelt, wird er unser Leben zerstören.
Genauso verhält es sich mit der Sünde. Zunächst erscheint sie harmlos und kaum bemerkbar. Vielleicht erkennen wir nicht einmal, dass wir einen Fehler gemacht haben. Es ist nur ein Verdacht, nur ein Gedanke. Doch dann beginnt es zu wachsen und sich auszubreiten.
Sünde sieht immer gut und attraktiv aus. Sonst wäre es keine Versuchung. Der Baum der Erkenntnis im Garten Eden sah begehrenswert aus. Der Schluck Wein verspricht Gutes. Die Pornografie erweckt schöne Gefühle. Sünde ist immer verlockend.
Der Teufel braucht nicht unsere Hand. Er braucht nur den kleinen Finger und hat schon alles. Es braucht ein Einfallstürchen.
Der Bibeltext beschreibt außerdem, dass den Aussätzigen die Kleider abgezogen und die Haare geschoren wurden. Sünde erfordert direkt zu Beginn radikale Maßnahmen, auch wenn es harmlos aussieht. Dass die Kleider abgezogen und die Haare geschoren wurden, zeigt, dass wir nichts verstecken sollen. Genau im Gegenteil: Um das Problem zu beheben, muss man sich ihm stellen und es offen zugeben. Wir müssen uns der engsten Gemeinschaft anvertrauen: Familie und Partner müssen erfahren, was los ist, obwohl es Verletzlichkeit erfordert. Die Wahrheit macht frei (Johannes 8,32).
Die oberste Regel der Anonymen Alkoholiker ist, gleich beim ersten Treffen zu sagen: „Ich heiße XY und bin ein Alkoliker!“ Das Problem muss benannt werden.
Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung zeigt oder Schuppen oder ein heller Fleck und somit der Verdacht auf Aussatz besteht, muss die betreffende Person zum Priester, zu Aaron oder einem seiner Söhne, gebracht werden.
Auch wenn nicht direkt klar war, ob es sich um Aussatz handelt, musste die Person sieben Tage eingeschlossen werden.
Auch wenn bei uns lediglich ein Verdacht darauf hinweist, dass wir zu weit gegangen sind, müssen wir uns direkt fern halten von der Versuchung.
Ebenso ist es erforderlich, sich abzusondern, radikal mit der Sünde / Versuchung zu brechen und ihr aus dem Weg zu gehen. Wir müssen wieder ins Reine kommen.
Es reicht nicht, nur Nein zur Versuchung zu sagen. Handlungen sind gefragt. Auch Josef floh von der Versuchung, anstatt sie einfach nur abzulehnen (1.Mose 39,7-12).
Wir müssen alles dafür tun, damit es nicht noch schlimmer wird, indem es sich ausbreitet. Wenn es erst einmal anfängt, zu wachsen und zu wuchern (auch und vor allem innerlich), wird ein ernsthaftes Problem daraus. Es beginnt, uns zu befallen. Wir werden unrein (= die Versuchung und der nicht-harmlose Anfangsverdacht wird zur Sünde).
Wir lösen das Problem nicht alleine. Wenn Gott etwas aufdeckt, gibt er uns auch immer die Möglichkeit, es zu veränderrn (1.Korinther 10,13).
Er selbst hilft uns dabei. Er überführt durch den Heiligen Geist und bewegt uns, die Wahrheit zu erkennen und zuzugeben: vor uns und den Menschen, die es erfahren müssen.
Das ist der erste Schritt zur Heilung. Er vergibt, wenn wir aufrichtig darum bitten und macht alles neu (2.Korinther 5,17, Offenbarung 21,5).
Jähzorn, Alkohol, Magersucht, Pornografie, Versuchung / Verführung … name it. Was auch immer deine Schwachstelle / dein Einfallstor ist… sieh es nicht als harmlos an. Es ist ernster als du denkst. Gib dem Teufel nicht den kleinen Finger, denn dann nimmt er sich alles. Öffne ihm nicht die Tür! Und wenn du es doch bereits getan hast, schließe sie umgehend!
Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen, zu schlachten und ins Verderben zu stürzen. Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zugeben, Leben im Überfluss.
Johannes 10,10